Nachdem die ETH Zürich im letzten Jahr dank oder wegen der 2011 eingeführten Ranking- Methodik des Times Higher Education World University Rankings (THE) einen Sprung nach vorne machte und auf dem 15. Platz zu liegen kam, stösst sie in der neuen Ausgabe noch einmal weiter vor und liegt nun auf dem 12. Rang. Damit rückt eine Top-Ten-Platzierung in Reichweite. Mit dieser Spitzenklassierung bleibt die ETH die beste Hochschule ausserhalb der angloamerikanischen Welt.
Insbesondere in der Lehre und bei der Forschungsleistung hat die ETH Zürich höhere Punktezahlen erreicht als im Vorjahr. Verbessert haben sich auch einzelne Themenbereiche, etwas das Engineering (von Platz 9 auf 8) und die Life Sciences (von 21. auf 16. Stelle).
Über das sehr gute Abschneiden der ETH Zürich im neusten THE-Ranking ist ETH-Präsident Ralph Eichler begeistert: «Besonders gefreut hat mich die kontinuierliche Verbesserung der Lehre. Auch die Life Sciences haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht.» Ein kleiner Wermutstropfen sei, dass die Zitationshäufigkeit leicht rückläufig sei, allerdings auf hohem Niveau, wie Eichler einräumt.
Das THE-Ranking bestätigt die Resultate anderer Universitäts-Ranglisten, wie das Shanghai- Ranking oder das QS-Ranking, in denen die ETH ebenfalls in der Spitzengruppe zu finden ist.
Den ersten Rang im THE-Ranking belegt wie schon im Vorjahr das Caltech (Calfornian Institute of Technology). Ex aequo auf Platz 2 folgen neu die University of Oxford und Stanford. Diese haben Harvard vom Podest gestossen und auf den Ehrenplatz verwiesen. Das MIT ist auf Platz fünf vorgestossen (Vorjahr: 7).
US-Unis verlieren Anschluss
Unter den 200 weltbesten Universitäten sind insgesamt sieben Schweizer Institutionen aufgeführt. Als einzige Hochschule neben der ETH Zürich konnte sich die EPFL um sechs Positionen auf Rang 40 vorschieben. Damit ist die ETH-Schwesterinstitution gemäss diesem Ranking die zweitbeste Hochschule Europas ausserhalb von Grossbritannien.
Die übrigen sechs hiesigen Universitäten wurden dagegen durchwegs schlechter gerankt als im Vorjahr. Am glimpflichsten kam die Universität Genf davon, die nur drei Plätze verlor und neu 133. ist. Die Universität Zürich hingegen verlor 28 Positionen und ist auf Platz 89 zu finden (Vorjahr: 61). Die Uni Lausanne liegt auf Rang 130 (Vorjahr: 116). Basel ist von Platz 111 auf 142 zurückgefallen und Bern von Platz 112 auf die 151. Stelle.
Grund zur Sorge besteht laut den Ranking-Machern für etliche US-amerikanische Universitäten, denn trotz der beeindruckenden Dominanz dieser Hochschulen – sieben der zehn Erstklassierten und 76 der besten 200 liegen in den USA – haben 50 Institutionen gegenüber dem Vorjahr an Boden verloren. Verdrängt wurden sie von Unis aus asiatischen Ländern, insbesondere China, dessen Investitionen in höhere Bildung sich langsam aber sicher bezahlt machen.
Holland macht Boden gut
Eher überraschend ist der Vormarsch der holländischen Universitäten. Zwölf von ihnen sind unter den besten 200 Universitäten aufgeführt - nur die USA und Grossbritannien sind mit mehr Institutionen in den Top-200 vertreten. Alle Unis aus den Niederlanden konnten in diesem Jahr ihre Positionen verbessern. Die holländische Top-Universität ist Leiden, die sich vom 79. auf den 64. Rang vorschieben konnte und damit Utrecht überholte, die 67. ist. Der Aufstieg der holländischen Universitäten ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass diese ihre Datenerhebung und -eingabe stark verbessert haben.
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