Jährlich untersucht die Vorlesestudie, wie es um das Vorlesen in Deutschland bestellt ist. Für die Studie mit dem Titel "Kitas als Schlüsselakteure in der Leseförderung" wurden 507 pädagogische Fachkräfte aus Einrichtungen befragt, die repräsentativ für Kitas in Deutschland sind. "Die Erkenntnisse lassen sich gut auf die Schweiz übertragen", sagt Silke Bührmann, Direktorin Pädagogik & Bildung von der globegarden GmbH, dem grössten überregionalen Träger von Kindertagesstätten und Kindergärten in der Schweiz.
Festes Ritual bei globegarden
Die zentralen Erkenntnisse der Studie: In 91 Prozent der Kitas erhalten Kinder mindestens einmal am Tag Impulse durch Geschichten, gleichzeitig aber wird überdurchschnittlich vielen Kindern zuhause nicht vorgelesen. Justyna Rutz, pädagogische Gebietsleitung von globegarden, sagt dazu: "Wir sind uns bewusst, dass Eltern nicht jederzeit gleich viel Zeit und Energie aufbringen können, um mit ihren Kindern zu lesen. Deshalb haben wir in unseren Kitas das Erzählen von Geschichten und das Vorlesen zu einem festen Ritual gemacht."
Der überregionale Träger fährt dabei zweigleisig. Zum einem wird den Kindern im Kita-Alltag vorgelesen, zum anderen werden die Eltern in Gesprächen für das Thema Vorlesen sensibilisiert und bei Bedarf unterstützt. "Wir geben zum Beispiel konkrete Lesetipps oder Ideen dazu, wie das Vorlesen ritualisiert werden kann," erläutert Justyna Rutz.
In Kitas sollten Leseecken Standard sein, möglichst mit einer Bibliothek, die nicht nur Ratgeber für Eltern führt, sondern auch ausgewählte Bücher, die den Kindern Spass machen. "Beim Lesen hören die Kinder Geschichten über starke Mädchen genauso wie über weinende Jungen, und sie lernen unterschiedliche Kulturen kennen", beschreibt Silke Bührmann die Möglichkeiten, die im Thema Vorlesen stecken.
Dialogisches Lesen fördern
Viele globegarden-Einrichtungen setzen auf Dialogisches Lesen. Der Begriff Dialogisches Lesen wurde 1988 vom amerikanischen Erziehungswissenschaftler Grover J. Whitehurst und Kollegen geprägt. In Untersuchungen stellten sie fest, dass Kinder, die in ihrer sprachlichen Entwicklung einen Rückstand auf Gleichaltrige hatten, durch diese Art der Leseförderung ihre Defizite in kürzester Zeit weitgehend wettmachen konnten. Ferner erweiterte sich ihr Wortschatz und neue Begriffe und deren Bedeutung wurden erlernt. Grammatische Strukturen und Sprache in ihrem Zusammenhang wurden verstanden. Zudem wurde das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt.
Beim Dialogischen Lesen, für das die Fachkräfte speziell ausgebildet sind, werden Bilderbücher gezeigt oder Geschichten vorgelesen. Dabei geht es stets um den Dialog mit den Kindern. Es werden deshalb Fragen, Anmerkungen und Impulse der Kinder aufgegriffen. "Es geht primär darum, dass die Kinder eine Freude daran haben, sich auszutauschen, Argumente zu suchen und Fragen zu entwickeln", sagt Justyna Rutz von globegarden. Das fördere die Sprachentwicklung - und erleichtert damit den Start in die Schule.
Der nächste Schweizer Vorlesetag findet am 18. Mai 2022 statt.
Pressekontakt:
Medienstelle globegarden
c/o KMES Partner | SPILLMANN
+41 76 370 3770
Das Kita-Netzwerk globegarden ist der führende Anbieter von Kinderbetreuung in der Schweiz. In zehn Jahren hat globegarden ein vielfältiges Kinderkrippen- Netzwerk aufgebaut, um Kindern in ihren ersten Jahren bunte Lern- und Lebenswelten mit qualitativer Betreuung zu bieten. Das Angebot reicht von deutsch- und englischsprachigen Krippen- und Elementargruppen bis hin zur Vorschul- und Kindergartenklasse.
Das pädagogische Konzept setzt dabei auf bindungsorientierte, kindzentrierte Pädagogik und spielerisches Lernen im Alltag. Im Fokus steht das individuelle Potenzial eines jeden Kindes. Ein innovatives Betreuungskonzept verlangt auch flexible Öffnungszeiten ohne Schließzeiten, denn eine gute Kita richtet sich danach, was gut für die Familie ist - und nicht umgekehrt.
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Artikel 'Leseförderung ist bei globegarden ein fester Bestandteil im Kita-Alltag...' auf Swiss-Press.com |
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